Fußgänger- und Radfahrerbrücke Entenwerder, Hamburg

  • aufgabe:
  • Fußgänger- und Radfahrerbrücke Entenwerder zwischen HafenCity und Rothenburgsort
  • auftraggeber:
  • HafenCity Hamburg GmbH
  • verfahrensart:
  • Realisierungswettbewerb 2020
  • planungsteam:
  • Dr. Schütz Ingenieure | netzwerkarchitekten GmbH |
  • größe:
  • ca. 130 m (Abwicklung)
  • status:
  • idee
  • fachplaner:
  • Dr. Schütz Ingenieure (Tragwerk) | inovis (Lichtkonzept) |
  • mitarbeit:
  • Rosanna Just, Marco Padberg
  • visualisierungen:
  • luxfeld digital art, Darmstadt
  • Wie selbstverständlich soll sich die Brücke von der urbanen HafenCity um die Landzunge in den Naturraum Entenwerder schwingen. Die Formgebung und räumliche Ausbildung ist inspiriert von den prägenden Infrastrukturbauwerken der Umgebung und dem geplanten Elbtower.
    Nach Süden öffnet sich ein Balkon zum Genießen des maritimen Treibens und des Naturraums, nach Norden ermöglichen die Öffnungen des Vierendeelträger bilderrahmenartige Durchblicke zum Erleben der Stadtsilhouette.
    Gleichzeitig schützt die geschwungene Tragkonstruktion in subtiler Form den Benützer vor dem dichten Verkehr der Elbbrücken. Die Einladung zu Verweilen wird durch das angebotene Sitzmöbel verstärkt.

    Durch den bogenförmigen Verlauf bleibt der Blick auf das gegenüberliegende Ufer immer frei. Für den Benutzer wird der „Sprung“ von der urban geprägten HafenCity zum Elbpark Entenwerder eindrücklich erlebbar. Der hier sichtbare Brückenpfeiler im Oberhafenkanal ist wie ein großer Kieselstein ausgebildet, der je nach Wasserstand deutlicher oder unscheinbarer in Erscheinung tritt. Mit LED-Up-Lights, die in die Sitzbank eingebaut sind, wird bei Nacht die elegante Bogenform des Tragwerks zusätzlich betont.

    Die Anforderungen an ein robustes, dauerhaftes und gut zu unterhaltendes Tragwerk können mit dem vorgeschlagenen semiintegralen Vierendeeltragwerk als moderne Stahlkonstruktion sehr gut erfüllt werden.
    Am westlichen Widerlager wird der Stahlüberbau eingespannt. Im Bereich des Pfeilers und des östlichen Widerlagers werden einfache Elastomerlager angeordnet. Ergebnis einer FEM Berechnung ist einerseits, dass der Vierendeelträger aus moderaten Blechdicken von max. 30 mm gut hergestellt werden kann. Andererseits generiert die gewählte Steifigkeit des Tragwerks geringe Verformungen, sodass kein Schwingungstilger erforderlich wird.
    Die Unterbauten sind durch einfache gehaltene Querschnitte gut und wirtschaftlich herstellbar. Gegründet wird das Bauwerk auf Großbohrpfählen.

    Die eingesetzten Grundmaterialien Stahl und Holz (Ausbau) sind voll recyclebar und teilweise regenerativ. Die Robustheit der Konstruktion lässt eine sehr hohe Lebensdauer erwarten.
    Der Pfeiler „verträgt“ die Spuren der Schifffahrt und der Gezeiten mit Gelassenheit.