Fuß- und Radwegebrücke Riese & Müller, Mühltal

  • aufgabe:
  • Neubau einer Fuß- und Radwegebrücke über die B426A in Mühltal
  • auftraggeber:
  • Riese & Müller GmbH
  • verfahrensart:
  • Realisierungswettbewerb 2022, 1. Preis
  • fertigstellung:
  • Ende 2023
  • arbeitsgemeinschaft:
  • netzwerkarchitekten mit tragraum
  • größe:
  • ca. 60 m (Brückenlänge)
  • fachplaner:
  • Tragraum (Tragwerk) |
  • mitarbeit:
  • Rosanna Just-Calisir
  • Die neue Brücke stellt das fehlende Bindeglied über die Bundesstraße B426A für eine direkte Verbindung zwischen der Rheinstraße in Mühltal und dem Standort der Firma Riese & Müller im Gewerbepark Ruckelshausen dar.
    In der zentralen Achse des zukünftigen Parkplatzes bewegt man sich auf einen sich aufweitenden Treppenlauf zu. Dieser ist Teil einer Skulptur deren Elemente einem geometrischen Formbildungsprozess folgen, welcher unmittelbar aus den Anforderungen von Tragwerk und Verkehr abgeleitet ist. Der Querschnitt „atmet“ und schafft Raum und Flächen für Orientierung und eine mögliche Erweiterung als vollwertige Radwegebrücke. Die geometrischen Aufweitungen bilden zusätzlich Stauraum im Antrittsbereich der Schiebespuren.
    Oben auf dem Brückendeck entsteht für den Nutzer ein weiträumiger Ausblick in die Landschaftsräume nach Norden und Süden.

    Nach Erreichen des Brückenniveaus über drei Läufe mit angenehmem Steigungsverhältnis, folgt der Weg vom Treppenkörper auf das eigentliche Brückenelement. An der Ostflanke können Fahrräder oder Kinderwägen geschoben werden. Beim nördlichen Treppenkörper ist die Schiebespur nach innen versetzt, so dass die Schiebe-spur für Fahrräder beidseitig benutzt werden kann.
    In direkter Verlängerung werden nun Wall und die Bundesstraße überquert. Auch in Brückenmitte wird die Mindestbreite von 3,0m im Lichten zwischen den Handläufen gewährleistet und die Gradiente sichert für eine Erweiterung die mobilitätsgerechte Brückenneigung von ca. 4,8% Längsneigung.
    Der Blick führt an der östlichen Bauwerkskante des Neubaus der Riese & Müller in den südlichen Grünraum. Hier südlich der Bundesstraße knickt der Brückenverlauf nach Westen ab und gewährleistet den wesentlichen und schützenwerten Erhalt des Baumbestandendes. Der Entwurf reduziert Fundamentarbeiten im sensiblen Böschungsflankenbereich in Norden und sichert dadurch die artenschutzfachlichen Funktionen.
    Die Brücke kann zukünftig, durch Ergänzung zweier Rampenbauwerke, zu einer sinnfälligen Querung der „Barriere Bundesstraße“ für alle Eingeschränkten Verkehrsteilnehmer ergänzt werden.
    Die Wegeführung des 2. Bauabschnittes sieht vor, die vorhandene Topografie zu nutzen um mit möglichst wenig Entwicklungslänge für weitere Brückenbauwerke die Kosten zu minimieren.