Thomasgemeinde, Mannheim

  • aufgabe:
  • Neubau eines Gemeindezentrums der evangelischen Thomasgemeinde in Mannheim, Neuhermsheim
  • bauherr:
  • Bauabteilung d. Evangelischen Kirche in Mannheim
  • verfahrensart:
  • 2-phasiger Wettbewerb 2003, 1. Preis
  • größe:
  • 800 qm
  • fertigstellung:
  • 2007
  • mitarbeit:
  • Niklas Storch, Alexa Eißfeldt
  • fachplaner:
  • Dr. Kreutz und Partner (Tragwerk) | Prof. Ariel Auslender (künstlerische Beratung) | club L94 (Landschaftsplanung) | LDE Belzner Holmes (Lichtplanung) | Ebert Ingenieure (TGA) |
  • fotos:
  • Jörg Hempel, Aachen
  • auszeichnungen:
  • BDA Auszeichnung guter Bauten, 2008 | Großer Hugo-Häring Preis, 2009 | Auszeichnung der AKBW für beispielhaftes Bauen in Mannheim, 2014 | Baukulturpreis der Stadt Mannheim, 2015 |
  • Das Gemeindezentrum für die evangelische Thomasgemeinde stellt sich als ein aus dem Boden gestanztes Raumvolumen unter einer grünen Dachfläche dar. Unter dieser bilden Foyer und Saal, Gruppenräume und Jugendzentrum einen gemeinsamen grünen Hof. Während die Fassade zum inneren Zentrum als gläserner Vorhang ausgebildet ist, der sich bereichsweise öffnen lässt, sind die äußeren Schnittkanten des Carrées als skulpturale tragende Struktur aus veredelten Betonfertigteilen gestaltet. An der Schnittstelle zum öffentlichen Raum fasst diese Struktur das Gebäude ein, ohne es abzugrenzen – sie ist Ausdruck für den offenen Rahmen der Gemeinde.
    Die Typologie des Gebäudecarrées, verbunden mit der Anlage eines neuen öffentlich nutzbaren Verbindungsweges auf der Nordseite des Gebäudes, platziert das Gemeindezentrum inmitten eines ausgedehnten öffentlichen Stadtraumes. Der unter den Bäumen geführte neue Durchgangsweg streift den grünen Hof und führt auf diese Weise Fußgänger am Herzen des Gemeindezentrums vorbei, ohne dieses ungeschützt dem öffentlichen Raum zu öffnen. Die U-förmige Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche, verbunden mit der optionalen Öffnung von Fassaden und Trennwänden lässt eine Vielzahl von Raumdispositionen zu, indem die Bereiche des Foyers, des Saales, des Hofes und des Jugendzentrums abhängig vom Anlass unterschiedlich verknüpft werden können.
    Die Einfachheit des Entwurfsgedankens wird in der baulichen Konzeption des Gebäudes fortgetragen. Die Fügung der Bauteile zielt darauf ab, trotz der außergewöhnlichen Gestalt des Bauwerks eine kostengünstige Realisierung zu ermöglichen.