Große Weserbrücke, Bremen

  • aufgabe:
  • Neubau einer Fuß- und Radwegebrücke über die Weser als Verbindung der Stadtteile Mitte und Neustadt
  • auftraggeber:
  • Freie und Hansestadt Bremen
  • verfahrensart:
  • Realisierungswettbewerb 2022, Anerkennung
  • arbeitsgemeinschaft:
  • netzwerkarchitekten mit Schüßler-Plan und planungsgruppe grün
  • größe:
  • ca. 203 m (Brückenlänge)
  • fachplaner:
  • Schüßler-Plan (Tragwerk) | planungsgruppe grün (Landschaftsplanung) |
  • mitarbeit:
  • Rosanna Just
  • visualisierungen:
  • luxfeld digital art, Darmstadt
  • Das neue Brückenbauwerk der „Großen Weserbrücke“ wird zusammen mit der „Kleinen Weserbrücke“ die Stadtteile Mitte und Neustadt miteinander verbinden. Wie selbstverständlich soll sich die neue Brücke in den Innenstadtring entlang des Verlaufs der ehemaligen Verteidigungsanlagen einbinden. Die gesamte Wegeführung ist hierbei von einer Aneinanderreihung von sanften Schwüngen geprägt und wird für den Neubau der „Großen Weserbrücke“ im Doppelschwung weitergeführt.
    Formgebung und räumliche Ausbildung der neuen Brücke nehmen hierbei das Motiv des „Schwingens“ und der organischen Linien auf. Ein eleganter Mittelbogen spannt über die große Weser. Das Brückendeck verbindet die beiden Ufer miteinander und ist über Seile vom Bogen abgehängt. Durch den Doppelschwung ergeben sich unterschiedliche Seilneigungen, die den organischen Verlauf in die Vertikale übertragen.
    Es entsteht eine markante Landmarke sowohl im Blick entlang der großen Weser als auch für die Perspektive der Brückennutzer.

    Durch die Aufteilung in Radweg und Gehweg in Kombination mit dem Doppelschwung-Verlauf und gegenläufigem Gradientenverlauf ergebenen sich zwei sichelförmige Treppenbereiche, die durch hölzerne Sitzelemente zum Verweilen einladen. Die östlichen Sitzstufen richten den Blick auf die Altstadt, das Treiben auf der Uferpromenade mit den Schwimmpontons der Schiffsanleger und die Abendsonne. Auf den westlichen Sitzstufen kann man die Morgensonne genießen und den Blick Richtung Stadtwerder und Weserstadion richten.
    Für die Benutzer wird der „Sprung“ von der grün geprägten Stadtwerder zur urban geprägten Innenstadt eindrücklich erlebbar. Auch von den Uferbereichen wird der Doppelschwung und die damit verbundene, interessante Untersicht des Brückendecks zum gestaltprägenden Element. Das Bogenende wird am Lagerpunkt in eine räumliche Dreieckstruktur mit jeweils zwei zusätzlichen Schrägstützen skulptural abgefangen.
    Die hier sichtbaren Brückenpfeiler in den Böschungsbereichen sind wie große Kieselsteine ausgebildet, die je nach Wasserstand deutlicher oder unscheinbarer in Erscheinung treten.