Die Fünfte Fassade, Flughafen Zürich

  • aufgabe:
  • Überdachung und Neuorganisation BP-Tankstelle am Flughafen Zürich
  • auftraggeber:
  • Flughafen Zürich AG und BP Europa SE
  • verfahrensart:
  • Einladungswettbewerb, 5 Teilnehmer, 1. Preis
  • fachplaner:
  • Dr. Kreutz+Partner, Nürnberg (Tragwerk) | nachtaktiv, Zürich (Lichtplanung) | AFC, Zürich (Brandschutz) | H+S ingenieure, Nürnberg/Zürich (TGA)
  • mitarbeit:
  • Thorsten Rehfeld, Marcella Combalia, Rosanna Just
  • visualisierungen:
  • luxfeld digital art, Darmstadt |
  • Am Flughafen Zürich entstehen innerhalb des Rings wertvolle neue Flächen. Der Blick der zukünftigen Nutzer in die Ferne geht unmittelbar zu ihren Füßen über Autobahnzubringer, Flughafenstraße und eine lange, schmale, versiegelte Fläche mit heterogener Nutzung.
    Ein geometrisch präzise gezeichnetes Objekt schafft Ruhe und Klarheit im Vordergrund des neuen Panoramas nach Süden über die Alpen jenseits der Stadt.
    Die Unterseite des Daches wirkt schon von weitem angenehm hell und einladend. Auf 24 Stützen, die zwischen Fahrspuren und Parkplätzen stehen, liegt ein Rost, der als Dachhaut ein flaches Wasserbecken trägt. Diese Fläche – auch fünfte Fassade genannt – changiert mit Jahreszeiten, Tageslicht, Himmelsfarbe und mit Wind.
    Vor homogen dunklem Fond entmaterialisieren sich das Wasser und die Dachhaut und so entstehen sanfte, flimmernde Reflexe oder abstrakte Doppelungen des Himmelbildes.
    Die Nutzer unterhalb des Daches bewegen sich unter einer weißen, lichten, polygonalen Wolke und an ausgewählten Stellen trifft Sonnenlicht – gebrochen durch das Wasser und die Glasscheiben – bis runter auf die Fahrbahnebene.
    Die oben geschlossenen Kassetten werden durch einen jeweils zentral gesetzten Leuchtkörper diffus ausgeleuchtet und die erforderliche Funktionsbeleuchtung am Boden wird durch einen blendfreien Strahlersatz ergänzt.
    In die flache Wasserschicht strahlen mit Einbruch der Dunkelheit vom Rand aus zart farblose LEDs. Eine blendfreie Lichtlinie sorgt für ausreichend Licht auf der Fußgängerbrücke und lässt den Blick ungehindert über die Wasserfläche schweifen. Neben dem geringen Unterhalt, zeichnet sich diese Beleuchtung durch eine konsequente Minimierung der Lichtemissionen aus.
    Eine emsige Schar flacher Reinigungsroboter zieht knapp unterhalb der Wasseroberfläche in Formation oder als „randomized“-Schwarm seine Bahnen und hält sowohl den Boden des Beckens als auch die Oberfläche automatisch frei von Ablagerungen und Treibgut.
    Die Dachkonstruktion ist baukonstruktiv unabhängig von den darunter liegenden Baukörpern entwickelt. Nur die Fußgängerbrücke bindet an die Großüberbauung the circle mit einem Auflagerpunkt ein.