Besucherzentrum Mathildenhöhe, Darmstadt

  • aufgabe:
  • Neubau eines Besucherzentrums auf der Mathildenhöhe in Darmstadt, Komplettierung des Osthangs mit einem Ausstellungsgebäude und ergänzenden Nutzungen
  • auftraggeber:
  • Stadt Darmstadt
  • verfahrensart:
  • nicht offener hoch- und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit städtebaulichen Ideenteil, 2018
  • größe:
  • 2.000 qm
  • fachplaner:
  • YLA (Landschaftsplanung) | Dr. Kreutz und Partner (Tragwerk) |
  • mitarbeit:
  • Magnus Reich | Gerardina Cestara |
  • Ein einzelnes Volumen in der orthogonalen Ordnung von Ausstellungsgebäude und Hochschule fasst nach Norden einen neuen Raum. Zu diesem orientiert sich das neue Besucherzentrum mit seiner Eingangsfassade.
    Dem Ausstellungsgebäude direkt gegenüber und in unmittelbarer Nähe zum Ernst-Ludwig-Haus empfängt das neue Gebäude die Besucher der Mathildenhöhe und offenbart durch größtmögliche Transparenz der Fassade seine innere Struktur, den Ausstellungsbereich und die Vortragsbereiche.

    Die Fläche, die der Besucher betritt und nach Osten durch die Ausstellung beschreitet, steigt leicht (4%) und stetig an, orientiert sich hierdurch nach Westen zur Mathildenhöhe. Aus diesem Wechselspiel erwächst die besondere Spannung des Hauptraumes des neuen Besucherzentrums. Hat der Besucher den höchsten Punkt erreicht, werden Blickbezüge nach Osten zur Rosenhöhe, zu den Nachbargebäuden Schaulager, Ateliergebäude und unter dem horizontalen Dach zurück zur Mathildenhöhe möglich. Ein Oberlicht ermöglicht von hier aus auch den gerichteten Blick hinauf zur Spitze des Hochzeitsturmes.

    In die sanft ansteigende Ebene schneidet eine dem natürlichen Gefälle des Osthangs folgende Rampe ein. Sie führt zu den klar gegliederten, hellen Funktionsbereichen (Garderobe, WCs, und Büros). Abgewandt vom Trubel der Besucherströme – mit Blick in den Grün-Raum und zum Gegenüber des Schaulagers – bietet ein Bistro Raum zum Verweilen. Die Neigung der Hauptebene mit den vorgeschlagenen Optionen zur Variabilität der Möblierung ermöglicht einen großen Spielraum für Ausstellungsdidaktik, gewährleistet zugleich eine barrierefreie Erschließung und sichert dank des Umlaufes und Türen in der Fassade kurze Fluchtwege.

    Im Anschluss nach Osten, dem natürlichen Gefälle des Hangs folgend, bieten zwei weitere Baukörper Raum und Freiräume für kulturelle Nutzungen. Ihre Kontur vermittelt zu den unmittelbar benachbarten Gebäuden.