ZOB Freiheitsplatz, Hanau

  • aufgabe:
  • Überdachungsbauwerke und Platzgestaltung des ZOB Freiheitsplatz in Hanau
  • bauherr:
  • HVE–Hanau Verkehr und Entsorgung
  • verfahrensart:
  • Verhandlungsverfahren
  • generalplaner:
  • Schüßler-Plan, Frankfurt am Main
  • fertigstellung:
  • 2015
  • größe:
  • 9.900 qm
  • mitarbeit:
  • Hannes Beck, Uwe Neumeyer
  • fachplaner:
  • Schüßler-Plan (Verkehrsplanung) | Ingenieurbüro Euler (Tragwerk) | club L94 (Landschaftsplanung) | studiocandela (Lichtplanung) |
  • fotos:
  • Jörg Hempel, Aachen
    Fotodesign Häsler, Langenselbold (Luftbild)
  • auszeichnungen:
  • Deutscher Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2017, Nominierung | Auszeichnung guter Bauten 2018, BDA Hessen, Martin-Elsässer-Plakette |
  • Der Umbau des Freiheitsplatzes in Hanau wurde im Herbst 2015 fertiggestellt. Mit der Neuorganisation des Zentralen Busbahnhofes und der Umgestaltung bzw. Neuordnung des Platzes ist auch ein Ort geschaffen worden, der hingegen der früheren Ausdehnung, Gestaltung und Nutzung als ZOB und Parkplatz, heute allen Bürger eine öffentliche, barrierefreie Nutzung ermöglicht und zum Verweilen einläd. Damit dies möglich wurde haben das Architekturbüro netzwerkarchitekten aus Darmstadt, die Landschaftsarchitekten club L94 aus Köln unter der Gesamtprojektleitung von Schüßler-Plan aus Frankfurt, sowie die städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe der Stadt Hanau eng zusammengearbeitet.

    Das historische Motiv der baumbestandenen Esplanade bestimmt räumlich und atmosphärisch den gesamten Freiheitsplatz, so dass auch im Bereich der Bussteige Baumpflanzungen integriert sind. Die Überdachungsbauwerke sind aus diesem Grund als einzelne Überdachungen konzipiert, die die Baumpositionen ergänzen und die räumlichen Wirkungen vervollständigen. Sie sollen künftig gemeinsam mit den über 40 neu gepflanzten Schnur- und Tulpenbäumen ein großes, grünes Dach über den Platz spannen.

    Der Entwurfsansatz des Einzelmoduls abstrahiert die grafische Schönheit von Baumstrukturen und entwickelt aus diesem Gedanken eine dreidimensionale schirmartige Tragstruktur. Bei Sonnenlicht entsteht durch das grün bis grüngelb eingefärbte Glasdach auch in Überlagerung mit benachbarten Überdachungen eine entsprechende Lichtfärbung auf den Bussteigen, die durch das Schattenbild der Tragwerksstruktur reizvoll ergänzt wird. Je nach Sonnenstand wandert das Schattenbild und verändert seine grafische Wirkung im Tagesverlauf.

    Die einzelnen verschieden großen Dachkonstruktionen sind mit einer Überkopfverglasung eingedeckt, die zum „Stamm“ hin im Gefälle liegt, so dass hier das Regenwasser über die zentrale Stütze abgeführt wird. Diese Stütze liegt leicht versetzt zum Mittelpunkt der Konstruktion. Durch diese Asymmetrie können die „Schirme“ mittels Drehung im Grundriss vielfältig positioniert werden. Es entsteht so ein lockeres Bild der Reihung.