Gemeindehaus und Kindertagesstätte, Mannheim

  • aufgabe:
  • Neubau eines Gemeindehauses und Kindertagesstätte in Mannheim-Käfertal
  • auftraggeber:
  • Evangelische Kirche in Mannheim
  • verfahrensart:
  • Mehrfachbeauftragung im kooperativen Verfahren 2009, 1. Preis
  • größe:
  • 1.560 qm
  • fertigstellung:
  • 2015
  • fachplaner:
  • Dr. Kreutz und Partner (Tragwerk) | Club L 94 (Landschaftsplanung) | IBA (TGA/ Elektro) |
  • mitarbeit:
  • Christian Keil, Selina Jansen, Matthias Walter
  • fotos:
  • Jörg Hempel, Aachen
  • Das Haus für die Unionsgemeinde bildet als Langhaus die dritte Flanke des Platzes, welcher sich zwischen Unionskirche und Pfarrhaus aufspannt. Die Anordnung des Gemeindehauses orthogonal zur Kirche schafft eine klare Platzgeometrie, welche die Blickachse aus der Unionsstraße fängt. Hier finden Kindergarten und Gemeindezentrum eine eindeutige Eingangssituation. Es entsteht ein klarer, öffentlicher Bereich, welcher im Rahmen sowohl kirchlicher als auch geselliger Veranstaltungen der Gemeinde bespielt wird.

    Durch die einheitliche Verwendung eines Plattenmaterials für Fassade wie auch Dach wird dieses archetypische Bild in einer ruhigen Sprache umgesetzt. Die Struktur der Längsfassade verbildlicht zugleich die Ansprüche bzw. Funktionen von Offenheit und Schutz der Gemeindearbeit. Sie erlaubt dabei in Abhängigkeit der Funktionsbereiche eine Differenzierung von Dichte und Öffnung. Die verwendeten Formate ziehen sich in unterschiedlich schmalen Streifen vom Sockel über die Traufe bis zum First Die Stirnseiten offenbaren das Innenleben. Die vollflächige Verglasung des Gemeindesaals öffnet sich in der klaren Kontur des archetypischen Hauses mit Satteldach über die mittelalterliche Umfassungsmauer des Grundstückes nach Süden zum Stempelpark. Identisch in der Geometrie, jedoch kleinteiliger und vielschichtiger zeigen sich die unterschiedlichen Nutzungen nach Norden.

    Das komplexe und heterogene Raumprogramm des Gemeindehauses wird in einem konsequent kompakten Volumen organisiert. Mit Blick auf die energetische bzw. haustechnische Konzeption ist auf dieser Grundlage eine ökonomisch, nachhaltige Ausrichtung durchdacht worden. Vom zentralen Windfang am Haupteingang aus werden alle wichtigen Nutzungseinheiten Gemeindesaal, wie Pfarrbüro und Kita, barrierefrei erschlossen. Über Treppe oder Aufzug gelangt man in das Foyer im ersten Obergeschoss und von dort in den Gemeindesaal.

    Wand- und Deckenflächen sind weiß verputzt bzw. gestrichen. Alle fest eingebauten Möbel, Rahmen und Türflächen im Innenraum sind ebenfalls weiß und der graumelierte Linoleum hält den Belastungen durch die Kindergruppen und größeren Versammlungen der Gemeinde stand.

    Die umliegenden Grünräume innerhalb der Umfassung des Grundstückes werden geometrisiert, schaffen Grünraum für und um jedes Gebäude und bilden gemeinsam durch jeweils eine Kante den zentralen Platz.