Fachbereich Maschinenbau und Energietechnik, Gießen

  • aufgabe:
  • Neubau des Fachbereichs Maschinenbau u. Energietechnik am Campus Wiesenstraße der THM in Gießen
  • auslober:
  • Land Hessen
  • verfahrensart:
  • 2-phasiger offener Realisierungswettbewerb 2015, Anerkennung
  • arbeitsgemeinschaft:
  • netzwerkarchitekten mit INOVIS Ingenieure GmbH
  • größe:
  • 4.600 qm
  • visualisierungen:
  • luxfeld, Darmstadt
  • Der Neubau formuliert bereits in der Ausbaustufe 1 im Ensemble mit dem gegenüber liegenden Gebäude einen klar gefassten Platz. Durch einen Einschnitt zum Platz werden der nördliche und der westliche Gebäudeflügel voneinander gelöst und eine ebenso prägnante wie zentrale Eingangssituation geschaffen.
    Auch auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite vollzieht ein Einschnitt im Staffelgeschoss diese Ordnung nach – die Eingangshalle ist entsprechend durchgesteckt.
    Die Kontur des Staffelgeschosses ist so ausgebildet, dass die 3-geschossigen Fassaden zum gefassten Platz weisen und hier die im Masterplan angelegte Geschossigkeit bzw. Traufhöhe aufnehmen.

    Das Gebäude wird in der Mitte über eine Halle mit Eingängen von beiden Seiten aus erschlossen. Hier nimmt der die Gebäudeflügel durchwirkende, terrassierte Kommunikationsraum seinen Ausgang. Dieser bietet Raum für offene Treppen. Mit Lufträumen kombinierte ‚Terrassen‘ bilden in den jeweiligen Geschossen offene Plattformen als Begegnungszonen mit studentischen Arbeitsflächen und Ausstellungsflächen für die angeschlossenen Institute.
    Die Grundrisse sind in drei parallele Raumbereiche zoniert. Die Laborbereiche werden zum inneren Campusplatz hin orientiert. Unmittelbar anschließend liegt als Filter eine Nebenraumzone, die sowohl unmittelbare Raumvernetzungen zu den Laboren, als auch Servicefunktionen vom Flur aus übernimmt. Entlang den Außenkanten und vom gemeinsamen Kommunikationsraum durchdrungen, liegen die Lehrbereiche mit Büros für Professoren und studentische Mitarbeiter.

    Das Gebäude erscheint im Sinne der übergeordneten städtebaulichen Konzeption als monolithischer Körper, der zunächst durch entsprechende subtraktive Eingriffe in seinen Volumen gegliedert ist.
    Ferner wird der Monolith durch die sich entlang der Fassaden entwickelnden, geschosshoch verglasten Kommunikationsräume aufgebrochen. Dieser ‚Kommunikationsraum‘ wird zum sichtbaren Signet für den interdisziplinären Austausch und die Zusammenarbeit der Institute des Fachbereichs Maschinenbau u. Energietechnik.

    Die Fassade aus Weißbetonfertigteilen rastert die großen Flächen maßstäblich auf. Durch die Systematik der alternierenden Reihung von ‚oberen‘ und ‚unteren‘ Fenstern im Wechsel mit Brüstungen bleibt die Geschossigkeit lesbar. Mit Blick auf die Tageslichtversorgung und die flexible Nutzbarkeit der Räume wird ein optimaler Öffnungsanteil und eine optimale Anordnung der Öffnungen erzielt.

    Die Oberfläche der Weißbetonfertigteile sind in Längsrichtung fein gerillt, die Voutenflächen entlang der Fensterflanken dagegen glatt geschalt. Sie differenzieren die Oberfläche und verleihen der Fassade Plastizität.