Behindertenwerkstatt, Lorsch

  • aufgabe:
  • Neubau eines Werkstattgebäudes für behinderte Menschen in Lorsch
  • auslober:
  • Behindertenhilfe Bergstraße GmbH
  • verfahrensart:
  • Realisierungswettbewerb, 2006
  • größe:
  • 5.100 qm
  • fachplaner:
  • Dr. Kreutz und Partner (Tragwerk)
  • mitarbeit:
  • Isabell Richter, Niklas Storch
  • visualisierungen:
  • netzwerkarchitekten
  • Das heterogene Raumprogramm des Werkstätten Gebäudes wird in einer einfachen und nachvollziehbaren Form mit starker Identität gefasst.
    Ziel ist es, den im Gebäude arbeitenden Menschen durch eine übersichtliche und intuitiv rasch begreifbare Struktur ein Empfinden von Sicherheit auf der Grundlage einfacher Orientierung zu ermitteln.

    Das Gebäude entspricht dem Bild einer flachen Röhre, in der durch senkrecht „gestanzte“ Hofeinschnitte einzelne Bereiche gebildet werden. Die Röhre wird durch eine zentrale Begegnungsachse erschlossen entlang der die einzelnen Funktionsbereiche des Werkstattgebäudes angebunden sind – voneinander getrennt durch grüne Höfe, die bis in die Begegnungsachse greifen, diese belichten, zonieren und Orientierung durch die ständige Wahrnehmbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Gebäudefigur schaffen. Die Hofeinschnitte verknüpfen als gemeinsamer Bezugsraum die jeweils angrenzenden Arbeitsbereiche. Sie funktionieren als vermittelnde Schnittstellen zur Umgebung und stellen zudem neben der zentralen Achse im Innenbereich ein entsprechendes außenräumliches Angebot für die Begegnung der in den unterschiedlichen Bereichen arbeitenden Menschen dar. Auf der Schnittstelle zwischen zentraler Begegnungsachse und den unterschiedlichen Funktionsbereichen sind die funktionsbezogenen Nebenräume in gestreckten Raumzellen angeordnet. Die Oberfläche der monolithischen Röhre des Werkstattgebäudes wird durch Einlegen von Matrizen auf den frischen Beton mit einem floralen Muster versehen, die Schnittkanten bleiben glatt geschalt. Innenseitig wird das Gebäude mit perforierten Gipsfaserplatten ausgekleidet. Das florale Motiv kehrt hierdurch auf der Röhreninnenseite wieder. Die Wandbekleidung geht der Röhre entsprechend in eine abgehängte Decke über. Im Zwischenraum zur Betonschale werden Installationen geführt und die Beleuchtung installiert, sodass die Perforation bei eingeschaltetem Licht zu leuchten beginnt.